Weitere Handelsnamen: Zirbelkiefer, Arve
Botanischer Name: Pinus cembra
Italienisch: pino cembro
Jahrhundertelang wurde die dunkle Zirbe gezielt geschlägert, um Weideland für das Almvieh zu gewinnen. Die lichtdurchlässigen Lärchen ließ man stehen. Da die Zirben langsam wachsen, wurden sie
kaum forstwirtschaftlich angebaut. Dies, obwohl das Holz zahlreiche positive Eigenschaften aufweist. Nicht zuletzt zeigt es sich im Hochgebirgsklima selbst im Außenbereich als recht dauerhaft.
Meist bleibt das Holz aber im Korsett rustikaler Formgebung eingezwängt. Beliebt sind profilierte Kanten und Füllungen mit symmetrischen Bildern eingewachsener Äste. Der Herausforderung, es aus
diesem Kanon zu befreien und für urbane Nutzer zeitgemäße Mehrgenerationenmöbel zu entwerfen, haben sich Gestaltende erst vor kurzem gestellt.
Die Zirbe ist ein Baum des Hochgebirges und kommt vorwiegend in Höhen zwischen 1500 und 2200 m vor. Hervorragend verkraftet sie Temperaturschwankungen und übersteht die schwierige Phase des
späten Bergfrühlings mit lange gefrorenem Boden. Der äußerst langsam wachsende Baum erreicht ein Alter von 1000 und mehr Jahren.
Zu den besonderen Merkmalen des Zirbenholzes gehört der in der Regel sanfte Übergang vom Früh- zum Spätholz, der dieses Nadelholz als Schnitzholz prädestiniert. Meist ist das Spätholz auch nur
sehr schmal und schwach ausgeprägt. Die zahlreichen, gut verwachsenen Äste, die optisch kräftig aus dem Holz hervortreten, schwinden wenig und lassen sich sehr gut bearbeiten. Die Zirbe ist eine
der wenigen heimischen Holzarten, die einen signifikanten, aromatischen Duft aufweist, der lange erhalten bleibt.
Zirbenholz ist leicht und weich (Darrdichte 400 kg/m3, Brinellhärte 15 N/mm2) und sehr gut zu bearbeiten, die Festigkeitseigenschaften sind mäßig gut. Hingegen ist das Schwindmaß gering. Es lässt
sich gut spalten und gut schnitzen. Die Trocknung geht leicht, bei der Oberflächenbehandlung ist der Harzanteil zu berücksichtigen. Neuere Untersuchungen weisen dem Zirbenholz positive
Auswirkungen auf Kreislauf, Schlafbefinden und vegetative Regulation zu. In relativ frischem Zustand schützt Zirbenholz vor z.B. Motten und Schaben. Weiters zeigen Schneidbretter aus Zirbenholz
die höchste antibakterielle Wirkung diesbezüglich untersuchter heimischer Holzarten.
Zirbenholz wird wegen seiner leichten Bearbeitbarkeit gerne für Holzschnitzarbeiten verwendet, ebenso für Bauernstuben mit profilierten und geschnitzten Verzierungen. Weiters wird die Zirbe
allgemein für Möbel, Einbauten, Wandverkleidungen und Vertäfelungen verwendet und dazu auch zu Furnieren verarbeitet.
Quelle: www.proholz.at